Tierliebe ist leider nicht genug. Ein Tier zu adoptieren bedeutet auch, die Verantwortung für sein zukünftiges Leben zu übernehmen, dies erfordert einen enormen Zeitaufwand und kostet nicht zuletzt auch ein kleines Vermögen!

Leider machen sich immer noch viele Leute wenig bis gar keine Gedanken über die Haltungsanforderungen einer Katze. Informieren Sie sich im Vorfeld, was ein artgerechtes Leben für Ihre neuen Mitbewohner alles beinhaltet. Ein Punkt, der dabei oft vernachlässigt wird, obwohl er Grundlage für ein gesundes und langes Katzenleben ist, ist die Ernährung Ihres Vierbeiners. Natürlich ist das ein sehr kontrovers und teilweise auch emotional diskutiertes Thema, bei dem es unterschiedliche Philosophien gibt. Nicht jeder muss seine Tiere "barfen", wir erwarten aber, dass Sie sich im Vorfeld über eine mögliche Ernährung informieren und Ihren Tieren dann ein hochwertiges Futter zukommen lassen. Futtersorten, die Sie bei Ihrem Wocheneinkauf im Supermarkt mitnehmen können, gehören i.d.R. nicht dazu. Gerne stehen wir Ihnen bei der Thematik auch mit Rat und Tat zur Seite.

Neben den laufenden Kosten für Futter und Katzenstreu, müssen Sie auch Tierarztkosten tragen können. Auch die Veterinärmedizin hat in den vergangenen Jahren enorme Fortschritte gemacht und wird sie auch weiter machen. Das führt zu immer besseren medizinischen Versorgungsmöglichkeiten, wovon einige noch vor Jahren undenkbar gewesen wären. Diese sind aber natürlich auch mit deutlich höheren Kosten verbunden. Bitte seien Sie sich bewusst, dass die Kosten für einen einzigen Behandlungsfall auch durchaus mehrere tausend Euro betragen können! Sind Sie bereit und verfügen Sie über genügend finanzielle Mittel, diese Kosten zu tragen? Für Tiere, die sich in unserer Obhut auf Pflegestellen befinden, legen wir einen hohen medizinischen Maßstab an. Dazu gehört, dass wir immer wieder Tiere haben, die bei Bedarf in den Kliniken tierärztlicher Hochschulen vorgestellt und behandelt werden, auch Besuche bei niedergelassenen Fachtierärzten (Kardiologie etc.) sind für uns selbstverständlich. Dies erwarten wir natürlich auch von den Übernehmern unserer Tiere. Selbstverständlich kann immer noch der ganz überwiegende Teil der Untersuchungen und Behandlungen beim Haustierarzt erfolgen, dennoch treffen wir immer mehr auf Erkrankungen, welche durch einen Spezialisten behandelt werden sollten, so wie in der Humanmedizin schließlich auch üblich.

Immer wieder müssen wir auch die Erfahrung machen, dass Katzen, bei auftauchenden Problemen, viel zu leichtfertig an uns zurückgegeben werden. Was sich, zum Glück, bei einem immer größer werdenden Teil der Hundehalter bereits herumgesprochen hat, nämlich dass Verhalten trainierbar ist, scheint für den ganz überwiegenden Teil der Katzenhalter immer noch eine riesige Überraschung zu sein. Auch wenn es natürlich immer mal wieder Lebenssituationen gibt, die nicht planbar sind und in denen die Abgabe des geliebten Tieres unumgänglich ist, erwarten wir von unseren Übernehmern zunächst, dass an auftauchenden Problemen frühzeitig gearbeitet wird. Leider werden Probleme regelmäßig über einen Zeitraum von mehreren Jahren geflissentlich ignoriert, bis sie sich dann soweit potenziert haben, dass ein weiteres Zusammenleben mit dem Tier nicht mehr gewünscht ist. Seien Sie sich bewusst, dass Probleme durch Ignoranz nicht gelöst werden können, im Gegenteil, häufig werden sie so über Jahre hinweg verstärkt. Ein Tier zeigt etwaige Verhaltensauffälligkeiten niemals um Sie zu ärgern. Vielmehr gilt es immer die Ursache zu finden, die gesundheitlicher Natur sein kann und eine gründliche Untersuchung durch einen Tierarzt erforderlich macht. Dies sollte immer der erste Schritt sein. Ist das Tier aus medzinischer Sicht gesund, müssen Sie sich Gedanken darüber machen, dass die Ursache des unerwünschten Verhaltens ein Haltungsfehler sein muss. In diesem Fall müssen Sie sich Unterstützung durch eine qualifizierte Verhaltensberatung holen. Diese wird zu Ihnen nach hause kommen, die Situation vor Ort eruieren und einen adäquaten Trainingsplan erstellen. Bei der Suche sind wir Ihnen gerne behilflich. Auch dies ist mit Kosten verbunden und benötigt vor allen Dingen auch viel Zeit und Geduld. Oft müssen Sie alte Gewohnheiten ändern oder gar die halbe Wohnung neu gestalten, um Ihrem Tier überhaupt einen angemessenen Lebensraum bieten zu können. Sind sie bereit mit Ihren Tieren nach der Arbeit über einen Zeitraum von ca. 6-12 Monaten regelmäßig zu trainieren? Unsere Erfahrung zeigt, die meisten Leute sind es traurigerweise nicht. Lieber schiebt man die übernommene Verantwortung von sich, da es viel einfacher ist, das "Familienmitglied" dann doch wieder an uns zurückzugeben. An dieser Stelle möchten wir Sie auch ausdrücklich darauf aufmerksam machen, dass durch uns übernommene Tiere ausschließlich an uns abzugeben sind und nicht an Dritte weitergegeben werden dürfen!

Für unsere Tiere suchen wir ausschließlich Menschen, die sich ihrer Verantwortung bewusst sind, weil sie diese bereits vor einer Anschaffung ausreichend reflektiert haben!

Folgende Fragen sollte man guten Gewissens mit „ja“ beantworten können:

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Das Tier wird ein Teil der Familie werden. Sind alle Mitglieder sich über die Anschaffung einig?

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Ist die Wohnung für eine tiergerechte Haltung geeignet und der Vermieter damit einverstanden?

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Haben Sie nicht nur die Schutzgebühr sondern auch die Unterhaltskosten für eine Katze (wie Futter, Streu, Kratzbaum, Schlafplätzchen und Spielzeug – insbesondere aber auch (manchmal hohe) Tierarztkosten eingeplant?

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Wird Ihr Tier auch während einer Urlaubsreise oder sonstigen Abwesenheit gut betreut?

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Sind Sie bereit, sich auf ein Blind-Date einzulassen und die nötige Zeit und Geduld aufzubringen, um das Tier einzugewöhnen.

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Haben Sie die nötige Zeit, um sich Ihrem Tier widmen zu können?

Etwas zum Nachdenken aus der Sicht einer Katze:

Geschichte eines Katzenlebens